Eine große Rundreise 2023

Am 4. Oktober ging es los: 30 Tage, 7.400 Kilometer von Deutschland nach Frankreich, über Nordspanien weiter nach Portugal, entlang der portugiesischen Küste in Richtung Algarve. Weiter durch Andalusien an das spanische Mittelmeer und durch Frankreich und Deutschland wieder nach Hause. Hier gibt es die gesamte Reiseroute als PDF.

Tag 1: 650 Kilometer, acht Stunden Fahrtzeit, Ziel: Liverdun
Die Reise beginnt: Es geht nach Portugal! Die ersten 700 Kilometer liegen bereits hinter mir. Durch Deutschland und Luxemburg führte mich der Weg nach Liverun in Frankreich. Direkt an der Mosel gibt es einen kostenlosen Stellplatz, unterhalb der Stadt. Das mittelalterliche Städtchen liegt eingebettet in den Windungen der Mosel und diente einst als Sommerresidenz der Bischöfe von Toul. Auf meinem kleinen Rundgang bin ich kaum jemandem begegnet; nur viele Katzen lagen dösend in der Sonne. Ein besonders bezauberndes Kätzchen musste natürlich ausgiebig gestreichelt werden.


Tag 2: 800 Kilometer, zehn Stunden Fahrzeit, Ziel: Ribérac
Die Nacht war kurz und äußerst kalt, denn das Thermometer erreichte nur 4 Grad. Also hieß es früh aufstehen und sofort wieder auf die Straße, um Kilometer zu machen. Da ich etwas Zeit habe, entscheide ich mich für eine maut- und autobahnfreie Route. In den letzten 10 Stunden habe ich bereits 800 Kilometer zurückgelegt, und nun ist es genug für heute. Mein Zielort: Ribérac, 80 Kilometer nördlich von Bordeaux. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite, mit 26 Grad und strahlendem Sonnenschein. Ich stehe ganz idyllisch und fast alleine auf einem kleinen Campingplatz direkt am Flüsschen Dronne. Die sanitären Einrichtungen sind in Ordnung, es gibt auch Strom, und das alles für nur neun Euro! Da gibt es wirklich nichts zu meckern. Bei einem Rundgang über den Platz hat mir der freundliche Betreiber die schönsten Stellplätze gezeigt – und tatsächlich, sie sind alle wunderschön.


Tag 3: 480 Kilometer, acht Stunden Fahrzeit, Ziel: das Dorf Artieda in Spanien
Heute bot die Strecke jede Menge Natur, während ich von Frankreich durch die Pyrenäen nach Spanien fuhr. Die Berge wollte ich unbedingt sehen und durchqueren, da das immer sehr beeindruckend ist. Ein wenig Mitleid hatte ich heute mit meinem Fahrzeug, den vielen Kurven, dem Auf und Ab der Berge. Doch er hat seine Sache gut gemacht. Jetzt bin ich in dem mittelalterlichen Dorf Artieda, das auf einem Hügel im Pyrenäenvorland am Rande des Jakobswegs liegt. Der Campingplatz ist recht klein, und ich stehe hier fast alleine, um die grandiose Aussicht zu genießen. In dem Dorf, das nur rund 100 Einwohner zählt, gibt es ein kleines spanisches Restaurant und Hostel. Die jungen Betreiber haben auch die kleine Campinganlage angelegt. Beim Bezahlen der Stellplatzgebühr habe ich mich gleich zum Abendessen angemeldet – eine gute Entscheidung!


Tag 4: 200 Kilometer, zwei Stunden Fahrtzeit, Ziele: Pamplona und Übernachtungsplatz bei Nuvilla
Nach einem beeindruckenden Sonnenaufgang setzte ich meine Fahrt über 20 Kilometer entlang des Stausees der Yesa-Talsperre nach Pamplona fort. Zuerst war die Suche nach einem Parkplatz für mein Fahrzeug angesagt (zum Glück ist er nur sechs Meter lang), bevor ich entlang der imposanten Festungsmauern in die bezaubernde Altstadt gelangte. Die Altstadt zeichnet sich durch ihre verwinkelten Gassen und die charakteristischen bunten Fassaden aus. Mein erster Halt: die faszinierende Kathedrale von Pamplona. Besonders beeindruckend war der Lichteinfall durch die Bögen und Fenster. Weiter ging es durch die vielen hübschen Straßen und Gassen zum Plaza del Castillo. Der Platz verzauberte mich auf den ersten Blick mit seinen eleganten und bunten Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert. Als das Thermometer auf 30 Grad stieg, wurde es Zeit, weiterzuziehen. Aber nicht, ohne vorher noch schnell ein kleines Andenken für meinen "Dicken" zu kaufen. Zurück an meinem Übernachtungsplatz gab es dann erst einmal eine erfrischende Abkühlung.



Tag 5: 368 Kilometer, vier Stunden Fahrzeit, Ziel: Candás
Endlich am Meer angekommen! Das kantabrische Meer, wie es hauptsächlich in Spanien genannt wird, ist das Küstenmeer des Atlantischen Ozeans, das an die Nordküste Spaniens grenzt. Es war gar nicht so einfach, einen wirklich schönen Platz zu finden, aber das Suchen und Warten haben sich gelohnt. Zum ersten Mal in diesem Urlaub genieße ich nun den Blick auf das Meer und lausche dem beruhigenden Rauschen der Wellen. Einfach großartig! Jetzt sitze ich hier mit einem frisch gekochten Kaffee und lasse mir von der Abendsonne bei milden 24 Grad den Tag versüßen. Nach 2.500 gefahrenen Kilometern liegt Porto nur noch 560 Kilometer entfernt, und ich habe noch etwas Zeit – vielleicht entscheide ich mich dazu, einen Tag länger zu bleiben.


Tag 6: Null Kilometer mit dem Dicken, 10.000 Schritte zu Fuß, Candás
Heute stand ein autofreier Tag auf dem Programm – wie wunderbar! Also bin ich früh aufgestanden, um den Sonnenaufgang zu bewundern. Danach war der Ort Candás an der Reihe, den ich erkunden wollte. Entlang der kleinen Küstenstraße braucht man nur ein paar Minuten, vorbei am Strand und dem Hafen des Städtchens. Morgens ist noch nicht so viel los; in den Cafés genießen Einheimische ihren Cortado, und in den Lebensmittelgeschäften werden Einkäufe erledigt. Mein Ziel war die hervorstehende Klippe, auf der sich ein kleiner Skulpturenpark, eine Kapelle und der Leuchtturm befinden. Und sonst? Die Markise vom Fahrzeug ausfahren, sich im Schatten aufhalten und bei angenehmen 25 Grad die nächsten zwei Tage planen, lesen und einfach nichts tun. Das klingt nach einer perfekten Auszeit.


Tag 7: 350 Kilometer, 4 Stunden Fahrtzeit mit dem Dicken und 15 Kilometer zu Fuß.
Ein besonderer Tag neigt sich langsam dem Ende zu – erlebnisreich und voller Kontraste. Die Strecke führte mich heute von Candás nach Cudillero, einem malerischen kleinen Fischerhafen am Fuße eines Gebirges. Weiter ging es entlang der Küste zu den Praia das Catedrais (Strand der Kathedralen), einem Naturdenkmal mit übernatürlichen Dimensionen. Die Brandungswellen haben hier tiefe Höhlen in den Felsen geschlagen, Felsenbögen überspannen weite Strandabschnitte. Während der Flut liegt der Strand fast vollständig unter Wasser. Anschließend ging es 200 Kilometer weiter ins Landesinnere in Richtung Portugal, zu einem alten Goldbergwerk der Römer, das zum Weltkulturerbe erklärt wurde – die Las Médulas.


Tag 8: 450 Kilometer, fünf Stunden Fahrtzeit
Heute habe ich den Großteil des Tages am Steuer verbracht, und es hat sich etwas gezogen, besonders in Portugal, obwohl es nur "nur" 450 Kilometer waren. Aber nun werde ich am Fluss Douro mit einem wirklich schönen Stellplatz belohnt. Ich genieße die Abendsonne und die milden Temperaturen. In der Nachsaison ist hier wenig los, und man hat viel Platz.


Tag 9: 40 Kilometer, 45 Minuten Fahrtzeit
Es steht eigentlich nur ein Standortwechsel an, näher an Porto heran. So können wir den Dicken stehen lassen und bequem mit dem Bus in die Stadt fahren – ziemlich praktisch. Der Standplatz ist nicht besonders schön, eher zweckmäßig. Man geht etwa 50 Meter bis zur Promenade und zum Meer. Das Wetter ändert sich: In den nächsten Tagen wird es ungemütlich, da sich ein großes Regengebiet vom Atlantik über Portugal ausbreitet. Es wird viel regnen, und es wird kälter. Schade! Für heute ist nichts mehr geplant. Ich informiere mich über Porto, plane ein wenig für die nächsten Tage. Morgen nach dem Frühstück geht es dann mit dem Dicken zum Flughafen, denn gegen 13 Uhr landet Eva.


Tag 10: 40 Kilometer zum Flughafen hin und zurück.
Zuerst ging es zum Flughafen, der sich am anderen Ende der Stadt befindet. Also rein in den Dicken und durch das Verkehrsgetümmel zur Parkplatzsuche am Flughafen. Gar nicht so einfach mit einem Kastenwagen. Nach einer halben Stunde habe ich endlich eine passende Lücke gefunden, die Ankunftshalle liegt etwa 20 Minuten fußläufig entfernt. Der Flughafen ist modern und recht übersichtlich, man findet sich gleich gut zurecht. Nach 40 Minuten, mit etwas Verspätung, ist der Flieger aus Hamburg sicher gelandet. Endlich, nun geht die Reise mit dem Schatzi weiter. Noch schnell einen Kaffee, dann ab zur Touristeninformation, um Fahrkarten für die öffentlichen Verkehrsmittel in Porto zu kaufen. Danach zurück zum Stellplatz. Der erste Weg führt natürlich ans Meer, gefolgt von einer kleinen Abkühlung am Pool.


Tag 10: Porto am Abend, 15.000 Schritte durch eine tolle Stadt.
Um 19 Uhr ging es dann mit dem Bus zur Ponte Luís I, dem Wahrzeichen und der zweitältesten Brücke über den Douro in Porto. Diese Kulisse, diese Stimmung, dieses Flair. Es ist schwer, es in Worte zu fassen – überall Musik, Menschen flanieren und feiern, barocke Gebäude, niedliche kleine Gassen, kleine Restaurants und Kneipen. Und das Licht verzaubert alles, wie in einem Märchen. Das hinterlässt Spuren, sehr beeindruckend. Natürlich gab es auch den ersten Portwein und in einer kleinen Bar ein Pastéis de Nata, ein knuspriges Blätterteigtörtchen, gefüllt mit einer Puddingcreme. Weltklasse!


Tag 11: Porto Teil 2, 13.000 Schritte
Nach einer ruhigen Nacht ging es erneut mit dem Bus in das Zentrum von Porto. Das Wetter war ziemlich in Ordnung, ab und zu gab es etwas Regen. Wir haben uns zunächst für eine Führung inklusive Verkostung im Portweinkeller Caves Burmester angemeldet, der bereits mehrere Jahrhunderte alt und voller Geschichte ist. Sämtliche Portweinkeller befinden sich am Südufer des Duero. Die Führung war kurzweilig und sehr informativ, die Verkostung lecker. Natürlich durfte ein Fläschchen für zu Hause nicht fehlen. Anschließend ging es weiter mit einer Seilbahnfahrt – zwar ziemlich teuer und kurz, aber der Ausblick war beeindruckend! Direkt im Zentrum der Altstadt liegt der São Bento, Bahnhof und Kunstwerk zugleich. Die Vorhalle des 1916 eröffneten Bahnhofsgebäudes ist mit 20.000 Azulejos, bunt gestalteten Keramikkacheln, verziert. Den Rest des Tages sind wir durch Porto gebummelt und haben es uns einfach gut gehen lassen.


Tag 12: 250 Kilometer, 3,5 Stunden Fahrzeit von Porto nach Nazaré.
In Nazaré wurden die höchsten Wellen der Welt gemessen, im Winter erreichen sie gut und gerne 30 Meter und mehr – hier trifft sich dann die internationale Surfelite. Die Bilder vom Leuchtturm, den Surfern und den Riesenwellen sind sehr bekannt. Bei uns zeigte sich das Meer jedoch eher sanft und ruhig. Am Leuchtturm und im Oberdorf gibt es überall tolle Aussichtspunkte mit Blick auf die roten Dächer von Nazaré und den riesigen Sandstrand. Hier steht auch die beeindruckende Kirche Nossa Senhora de Nazaré, außen eher schlicht, von innen jedoch sehr prunkvoll. Im Bairro dos Pescadores, dem Viertel der Fischer, versprüht Nazaré noch seinen ursprünglichen Charme. Hier haben wir natürlich fangfrischen Fisch probiert. Einfach lecker!


Tag 13: 280 Kilometer, 4 Stunden Fahrzeit, von Nazaré nach Porto Covo
Aufgrund der Wetterverhältnisse mussten wir leider unsere Pläne ändern. Mafra und Sintra fielen sprichwörtlich ins Wasser. Das heftige Unwetter mit Sturm, Hagel und extrem starkem Regen machte die Fahrt anstrengend. Doch hier in Porto Covo ist es bereits deutlich besser! Wenn man Porto Covo in einem Wort beschreiben möchte, passt "Postkartenidylle" im wahrsten Sinne des Wortes. Das gesamte Örtchen lässt sich gemütlich im Schlendertempo durchqueren. Anschließend gelangt man auf eine Hochplateau-Klippe und genießt einen großartigen Blick über die felsigen Buchten. Morgen werden wir die Umgebung erkunden, ein riesiges Naturschutzgebiet.


Tag 14: 11 Kilometer zu Fuß
Der "Fisherman's Trail" zählt zu den schönsten Wanderwegen Europas und wurde mehrfach ausgezeichnet. Heute haben wir eine kleine Etappe dieses preisgekrönten Pfades von Porto Covo Richtung Vila Nova de Milfontes erkundet. Die Küstenwanderung bot atemberaubende Ausblicke auf den Atlantischen Ozean, markante Felsen, das beruhigende Rauschen des Meeres, traumhafte Sandstrände und eine vielfältige Flora und Fauna. Das Wetter spielte ebenfalls mit – lediglich ein kurzer Regenschauer unterbrach die angenehmen Temperaturen und den leichten Wind.


Tag 15: 100 Kilometer, 4 Stunden Fahrzeit, von Porto Covo nach Sagres
Heute gelang es uns irgendwie, dem großen Regen und Sturm stets einen Schritt voraus zu sein. Trotz der extremen Windverhältnisse waren die Straßen gesäumt von großen und kleinen Ästen, ja sogar ganzen Bäumen. Unterwegs machten wir Halt an Orten wie dem riesigen Strand von Bordeira an der abgeschiedenen Westküste der Algarve, fernab des Trubels. Dabei entdeckten wir ganz zufällig eine Straußenfarm mit ihren lustigen und neugierigen Bewohnern. Jetzt sind wir in Sagres angekommen, der südwestlichsten Stadt Portugals, und warten darauf, dass der Sturm vorüberzieht.


Tag 16: 100 Kilometer, 1 Stunde Fahrzeit, von Sagres nach Luz.
Die vergangene Nacht war von starkem Wind geprägt, aber zum Glück ist der Regen vorübergezogen. Leider habe ich in den letzten Tagen unter Zahnschmerzen gelitten – wirklich heftig! Selbst die stärksten Schmerzmittel brachten keine Linderung. In der Nähe unseres Übernachtungsplatzes in Sagres sollte es einen Zahnarzt geben, der Deutsch spricht. Also machten wir uns trotz pochendem Kiefer und geschwollenem Gesicht auf den Weg nach Luz. Die Zahnarztpraxis war beeindruckend groß und modern eingerichtet, und die Mitarbeiter waren äußerst freundlich. Innerhalb von fünf Minuten saß ich bereits im Behandlungsstuhl, und Dr. Frank Luz, ein erfahrener Arzt, untersuchte das Problem anhand eines Röntgenbildes. Seine routinierte Diagnose lautete: Bevor wir zum Ziehen übergehen, sollten wir es mit einem Antibiotikum versuchen. Dr. Luz, ein großartiger Arzt, der bereits seit 35 Jahren in Portugal lebt und eigentlich schon im Ruhestand sein sollte, führt die Praxis nun gemeinsam mit seinem Sohn weiter. Vielen Dank, Dr. Frank Luz!

Da uns das Örtchen Luz so gut gefallen hat, haben wir beschlossen, bis Montag zu bleiben. So habe ich vielleicht die Möglichkeit, erneut die Praxis aufzusuchen. Luz ist ein bezaubernder, bescheidener Ferienort mit einem traumhaften Strand sowie zahlreichen kleinen Strandcafés und Restaurants. Dort genossen wir köstliche Tapas als kleine Stärkung. Anschließend fuhren wir zurück nach Sagres zum Leuchtturm Cabo de São Vicente. Hier befindet sich auch eine sehr bekannte Würstchenbude mit einem außergewöhnlichen Namen: "Die letzte Bratwurst vor Amerika". Natürlich mussten wir eine Wurst probieren, die sogar mit Zertifikat ausgezeichnet ist. Nur zwei Kilometer weiter liegt der Strand Praia do Beliche, der westlichste Strand an der portugiesischen Südküste. Der Abstieg zum Strand erfordert einige Treppenstufen, aber der Ausblick lohnt sich sowohl von unten am Strand als auch von oben auf den Klippen. Dort verbrachten wir den Nachmittag bei Sonnenschein, und das Antibiotikum zeigte bereits erste Wirkung.


Tag 17 und 18: 10 Kilometer von Luz nach Lagos
Für die nächsten drei Tage haben wir uns einen kleinen Luxus gegönnt und sind auf einem erstklassigen 5-Sterne Campingplatz in der Nähe von Lagos untergekommen. Die Stellplätze für unser Wohnmobil sind wunderbar großzügig bemessen, die Anlage ist makellos gepflegt, und die Sanitäranlagen sind geradezu luxuriös ausgestattet. Zusätzlich gibt es ein Fitnessstudio, eine Bar, ein erstklassiges Restaurant und eine riesige Poollandschaft – ein wahrer Traum! Eva hat den Tag mit einer morgendlichen Fitnessrunde begonnen, während die Sonne bereits strahlte und angenehme 20 Grad bot, die sich noch wärmer anfühlten. In der Nebensaison ist dieser Luxus auch wirklich erschwinglich, denn für zwei Personen zahlen wir lediglich 33,- Euro pro Nacht. Ein äußerst entspannter Vormittag liegt hinter uns, und später steht ein Ausflug nach Lagos auf dem Programm. Nach einem sonnigen Tag am Pool und einem heftigen Regenschauer am Nachmittag erkundeten wir zu Fuß die Altstadt von Lagos. Trotz der Zerstörung vieler Gebäude bei einem Erdbeben im Jahr 1755 ist der historische Stadtkern von Lagos recht gut erhalten. In den verschachtelten, engen Gassen gibt es einiges zu entdecken: Viele Häuserfassaden sind mit den typischen Azulejos (Kacheln) verkleidet. Schon recht spät und bereits dunkel, machten wir noch einen kleinen Spaziergang zum Leuchtturm und der spektakulären Landzunge Ponta da Piedade vor Lagos. Zurück auf unserem Campingplatz genossen wir einen tollen Portwein und eine süße Kleinigkeit zum Abschluss des Tages.


Tag 19: 60 Kilometer, eine Stunde Fahrtzeit, von Luz nach Silves und weiter nach Alvor
Unser Ziel für den heutigen Tag war Silves, wo sich auf einem Hügel eine eindrucksvolle Burg aus dem alten arabischen Königreich erhebt. Das Castelo mit seinen imposanten Türmen und Mauern ist ein faszinierendes Bauwerk, das wir durch malerische Gassen erreichten, die zur Festung hinaufführten. Nachdem wir uns dort umgesehen hatten, setzten wir unsere Reise fort nach Alvor, einem charmanten Fischerort, der seinen authentisch portugiesischen Charakter bewahrt hat. In Alvor wurden wir von zwei angenehmen Überraschungen begrüßt: einem wunderschönen kleinen Strand, der von beeindruckenden Felsformationen umgeben ist, und einem unerwarteten Wiedersehen mit einer lieben ehemaligen Kollegin. Tine und ich hatten viele Jahre gemeinsam im Pius-Hospital in Oldenburg gearbeitet und erinnerten uns gerne an diese schöne und erfolgreiche Zeit. Nun trafen wir uns zufällig in Alvor wieder – ein richtig schöner Abend! 


Tag 20: Strandtag
Heute bescherte uns das Wetter beständige Sonne und einen leichten Wind – perfekte Bedingungen für einen Tag am Strand. Der Dicke gönnte sich einen wohlverdienten Ruhetag, während wir in Alvor blieben und die Vorzüge des Strandes genossen. Der Strand hier ist wirklich bemerkenswert und erstreckt sich über mehrere Kilometer. Eine Holzstegpromenade entlang des Strandes führt durch das angrenzende Naturschutzgebiet bis zu den Lagunen der Alvor-Flussmündung. Am frühen Abend unternahmen wir noch einen entspannten Spaziergang und ließen uns anschließend in Alvor bei einem gemütlichen Abendessen verwöhnen.


Tag 21: 120 Kilometer, 2 Stunden Fahrtzeit, von Alvor nach Galé und weiter nach Fuseta
Heute legten wir eine Strecke von 120 Kilometern zurück, was etwa zwei Stunden Fahrzeit von Alvor nach Galé und anschließend weiter nach Fuseta bedeutete. Unsere erste Station war Galé, wo wir einen idyllischen Strand für unser Frühstück wählten, etwa 60 Kilometer von Alvor entfernt. Bei strahlendem Wetter verbrachten wir den Vormittag dort und genossen die entspannte Atmosphäre. Anschließend setzten wir unsere Fahrt fort nach Fuseta, einem charmanten und authentischen Ort mit Hafen und einem bezaubernden Marktplatz. Dort verwöhnten wir uns mit köstlichem Essen zu erschwinglichen Preisen für unser Abendessen. Die spanische Grenze ist nun nur noch 30 Kilometer entfernt. Morgen setzen wir unsere Reise fort nach Sevilla.


Tag 22: 190 Kilometer, 2 Stunden Fahrtzeit, von Fuseta nach Sevilla in Spanien
Wie kann man diese Stadt in Andalusien nur angemessen beschreiben? Wunderschön? Lebensfroh? Majestätisch? Worte allein reichen kaum aus, um die Pracht von Sevilla zu erfassen. Obwohl wir nur einen halben Tag Zeit hatten, reichte diese Zeit aus, um uns restlos zu verzaubern. Die Stadt beeindruckte uns mit ihren atemberaubenden Bauwerken, prachtvollen Palästen und einem unvergleichlichen Flair. Trotz der begrenzten Zeit wollten wir uns unbedingt eine Flamenco-Show ansehen. Das Theater war klein und authentisch, die Künstler jedoch von überragendem Talent. Mit unzähligen Bildern im Kopf begaben wir uns anschließend zur überwältigenden Plaza de España, die für mich zu den spektakulärsten Plätzen in Sevilla zählt. Ein wahrhaft schöner Abschluss unseres Besuchs.


Tag 23: 820 Kilometer, 8,5 Stunden Fahrtzeit – von Sevilla nach Peñíscola
Heute war der erste große „Fahrtag“ in Richtung Heimat – und in Richtung Sonne. 820 Kilometer quer durch Spanien, durch die hügelige Landschaft Andalusiens und das größte Olivenanbaugebiet Spaniens mit über 70 Millionen Olivenbäumen. Unser Ziel: das Küstenstädtchen Peñíscola am Mittelmeer. Nach gut achteinhalb Stunden erreichten wir am Abend die malerische Altstadt, die auf einem Felsen im Meer thront. Oben auf dem Hügel erhebt sich eine alte Burg, darunter schmiegen sich weiße Häuser des historischen Zentrums, die von dicken Stadtmauern umschlossen sind. Der Wetterbericht für die nächsten Tage verspricht sommerliche 24 Grad und Sonnenschein. Wir bleiben hier. Morgen. Vielleicht übermorgen.


Tag 24: Ein Tag der Entspannung
Der zweite Tag in Peñíscola stand ganz im Zeichen der Entspannung. Wir genossen den späten Sommer, bevor es morgen weiter nach Frankreich geht. Der Tag endete in einer besonderen Tapas-Bar mit Livemusik – ein schöner Abschluss für einen erholsamen Tag.


Tag 25: 420 Kilometer, 4,5 Stunden Fahrzeit – von Peñíscola (Spanien) nach Collioure (Frankreich)
Nach einem letzten Abschied von unserem lieb gewonnenen Kätzchen ging die Reise weiter. Nach 420 Kilometern sind wir nun in Frankreich angekommen. Unser wunderschöner Campingplatz liegt auf einem riesigen Felsplateau in der Nähe von Collioure. Der Stellplatz ist herrlich – etwas abseits und mit Meerblick. Hier bleiben wir die nächsten Tage und genießen die letzte Station unserer großen Rundreise.


Tag 26: 10 Kilometer zu Fuß
Von unserem Stellplatz führt ein schmaler Wanderweg bergauf und bergab entlang der felsigen Küste bis in den malerischen Ort Collioure. Dieser Ort strahlt einen erstaunlichen Charakter und Charme aus: kunstvoll und historisch zugleich. Auf der einen Seite dem Meer zugewandt, auf der anderen Seite von terrassenförmig angelegten Weinbergen eingerahmt. Viele bedeutende Künstler haben sich bereits von Collioure inspirieren lassen, denn es bietet ein unglaublich malerisches Gesamtbild. Noch heute arbeiten hier Künstler und lassen sich vom Königsschloss am Meeresufer, dem Hafen mit den typischen Holzbooten, den kleinen Kieselstränden, den Caféterrassen und der Altstadt mit den bunten Hausfassaden inspirieren. Ein wirklich wunderschöner Tag!



Tag 27: Strandzeit
Unser Campingplatz bietet Zugang zu einer wunderschönen Badebucht, die über eine schmale Treppe erreichbar ist. Dieses kleine Paradies ist ideal, um den Wellen zu lauschen, zu schwimmen und einfach abzuschalten. Das Wetter war heute perfekt dafür.


Tag 28: 10 Kilometer zu Fuß
Heute war unser letzter Tag in Frankreich, bevor morgen die Rückreise beginnt. Das Wetter war wunderbar, also schnürten wir die Wanderschuhe und machten uns auf den Weg nach Port-Argelès. Unterwegs kamen wir an den zauberhaften Strandhäusern von Le Racou vorbei, die mit ihren schön bepflanzten Vorgärten und sandigen Wegen beeindruckten. Der große Hafen liegt malerisch zwischen den nahegelegenen Pyrenäen und dem Meer.


Tag 29: 900 Kilometer, 10 Stunden Fahrtzeit, von Collioure in Frankreich nach Bamlach (Baden-Württemberg)
Das von schweren Stürmen begleitete Orkantief "Ciarán" hat den Nordwesten Frankreichs getroffen, und die Auswirkungen haben selbst wir noch gespürt, obwohl wir durch den Osten Frankreichs gefahren sind. Heftiger Wind hat unseren Dicken ordentlich durchgeschüttelt, begleitet von unaufhörlichem Regen. Die Fahrt war anstrengend, daher haben wir auf weitere Stopps in Frankreich verzichtet und sind direkt weitergefahren. Nun stehen wir auf einem kleinen Campingplatz oberhalb von Basel. Das Wetter hat sich beruhigt, draußen sind es 6 Grad, und im Wohnmobil schnurrt leise die Heizung und sorgt für angenehme 20 Grad. Nach einem leckeren Abendessen in einem italienischen Restaurant ist es jetzt Zeit für Entspannung.

Tag 30: 641 Kilometer, 8 Stunden Fahrzeit, von Bambach nach Laatzen in die Heimat.


Fazit: Unsere Reise durch Frankreich, Portugal und Spanien bot eine Fülle unvergesslicher Erlebnisse und unendlicher Möglichkeiten, die Schönheit und Vielfalt dieser Regionen zu erkunden – von atemberaubenden Landschaften über charmante Dörfer bis hin zu pulsierenden Städten. Zuhause angekommen, sind wir dankbar für diese unvergessliche Zeit.