Dänemark im Juni 2023

Endlich! Die erste große Reise steht an, ich freue mich. Der Dicke ist so weit vorbereitet, morgen noch einkaufen, dann beginnt die große Dänemark-Rundreise. Da ich im Sommer mega flexibel arbeiten kann, habe ich nur noch meinen Laptop aus der Firma geholt und mit dem Netzwerk im Dicken verbunden. Bestens. Danke an meinen Chef Niels, dass dies so möglich ist.


11. Juni 2023

Die Reise beginnt mit einem Highlight: Frühstück am Meer. Ganz zeitig ging es nach Rømø, wo man mit dem Auto direkt auf den Strand fahren darf. Gegen 9:00 Uhr habe ich das erste Ziel diese Rundreise erreicht, das Wetter ein Traum, der Strand noch schön leer. Am Mittag weiter nach Ribe, die älteste Stadt in Dänemark. Der Flusslauf der Ribe umschlingt die Altstadt, in der Mitte ein prächtiger Dom, drum herum, kleine, feine Gassen mit vielen schönen Geschäften.

 

12. Juni 2023

Gestern endete der Tag in der ältesten Stadt, heute beginnt er auf der höchsten Düne Dänemarks, dem Blaabjerg im Naturschutzgebiet Blaabjerg Plantage. Weiter geht es nach Nymindegab, Sehnsuchtsort für mich mit einem Pflichtstopp am alten Krabbenkutter. Irgendwie beginnt hier der „richtige Urlaub“. Tagesziel heute: Hvide Sande, zwischen Nordseeküste und Fjord gelegen.


13. Juni 2023 

Heute wird es bunt, aber der Reihe nach, denn zuerst habe ich mir den jüngsten Leuchtturm Dänemarks angeschaut, Lyngvig Fyr. Die Gegend ist toll, man hat eine fantastische Aussicht. Weiter ging es nach Thorsminde. Das Strandungsmuseum St. George liegt am Hafen von Thorsminde, ein Besuch, der sich gelohnt hat. Schon von außen besonders. Das Museum erzählt sehr eindrucksvoll von den Naturgewalten des Meeres und von tragischen Schicksalsschlägen auf hoher See. Weiter geht es nach Thyborøn, die Stadt der Fische. Und natürlich gab es auch Fisch. Und jetzt wird es endlich bunt: Das wohl imposanteste Gebäude an der dänischen Westküste liegt unscheinbar mitten in einem Wohngebiet. Der Hammer!


14. Juni 2023

Von Lemvig im Naturpark Nissum Fjord ging die Fahrt über viele kleine Nebenstraßen zur Burg Spøttrup, ältester Herrensitz in Dänemark und die besterhaltene mittelalterliche Burg des Landes. Sehr eindrucksvoll und wenn man die Augen schließt, hört man das bunte Treiben von damals. Weiter durch die schöne Landschaft des Nationalparks Thy, Ziel für heute Nørre Vorupør. Am Ende der Straße im Ortskern liegt der Hafen des Fischerdorfes. Doch der Ausdruck Hafen täuscht: Hier gibt es keinen Hafen, denn die Boote werden mit Seilwinden und Traktoren auf den breiten Strand gezogen. In Nørre Vorupør gibt es einen kleinen Naturcampingplatz und der beste Stellplatz war für einen Tag frei. Der Dicke steht auf der höchsten Düne, von hier hat man einen tollen Blick, wenn heute Abend die Sonne im Meer versinkt.

 


15. Juni 2023

Schlechte Nachrichten, gute Nachrichten! Auf meiner großen Dänemark-Rundreise gab es heute ein Problem mit dem Abgassystem, Fehlermeldung: „Nach 800 Kilometern lässt sich der Wagen nicht mehr starten“! Oh Schreck, was tun? Runter von der Route und zum freundlichen Ford Händler „Indkilde Auto Aalborg", der wirklich freundlich ist! Ganz netter Service, alle kümmern sich, man sprich sogar deutsch. Einfach toll. Eine kleine Düse ist das Problem, Ersatzteil ist da und wird gleich eingebaut. Wo gibt es so etwas? Hier in Dänemark! Herzlichen Dank für die spontane Hilfe, den erstklassigen Service. Dankeschön Alice!

Neben dem kurzen Werkstattbesuch heute in Aalborg, gab es natürlich auch tolle Erlebnisse. Meine Reise führte mich heute zum Bulbjerg, der einzige Felsen Jütlands, der sich 47 Meter über dem Meer erhebt. Von hier oben hat man eine fantastische Aussicht über die Nordsee. Eine Bunkeranlage erinnert an dunkele Zeiten in unserer Geschichte. Wenn man aber die 300 Stufen hinab zur Küste steigt, erlebt man den Kalksteinfelsen als Heimat für viele Vogelarten, die hier brüten. Heute Nacht stehe ich auf einem kleinen Hof in der Nähe von Løkken. So idyllisch und so nett.

 

 

16. Juni 2023
Das erste Zwischenziel meiner Reise ist erreicht: Grenen, der nördlichste Punkt von Dänemark, rund fünf Kilometer von Skagen entfernt. Hier schlagen die Wellen von Nord- und Ostsee an der sandigen Spitze gegeneinander, wenn etwas Wind weht. Davon hat man heute leider nicht viel gesehen, dafür viele Menschen, denn Grenen ist ein gern besuchtes Ausflugsziel. Ein paar Kilometer hinter Skagen, in einer wunderschönen Naturlandschaft, liegt die sogenannte versandete Kirche St. Laurentius. Beeindruckend ist vor allem, dass heute nur noch der Kirchturm zu sehen ist, den Rest hat sich die Natur zurückgeholt. Letzter Stopp für heute ist der Hafen von Ålbæk. Hier dürfen Wohnmobile über Nacht auf der Mole stehen, links und rechts das erste Mal die Ostsee. Ein schöner Ort.



18. Juni 2023

Vom schönen Stellplatz an der Mole ging es zuerst nach Frederikshavn, bekannt als Verkehrsknotenpunkt, den hier geht es mit der Fähre nach Schweden und Norwegen. Ich habe mir den nördlichsten Palmenstrand der Welt angeschaut, wo über 100 Palmen den Strand schmücken. Dann weiter zu einer recht neuen, einzigartigen Aussichtsplattform, Pikkerbakken. So früh morgens hatte ich die Plattform für mich alleine, konnte den Blick auf die Stadt und den Hafen genießen. Weiter nach Sæby, ein kleines Juwel mit gemütlichen Gassen, offenen Plätzen, alten idyllischen Häusern und der wunderschönen Wassermühle am Sæby Å. Wenn man an der Küste entlang bis nach Aarhus fahren möchte, geht es in Hals nur mit einer kurzen Fährfahrt weiter, um die Mündung des Limfjords zu überqueren. Nach weiteren 20 Kilometern habe ich mein Ziel für heute erreicht, nun die Sonne und das Meer genießen. Vielleicht auch mal zwei Tage.



19. Juni 2023
Angekommen in Aarhus, angesagte und zweitgrößte Stadt in Dänemark, auch die zweitglücklichste der Welt! Sagt man. Auf dem nahe dem Stadtzentrum gelegenen Hafengelände entsteht seit einiger Zeit ein völlig neuer Stadtteil: Aarhus Ø. Viele einzigartige Gebäude gibt es zu bestaunen. Mir gefällt es. Morgen dann Teil 2 der Stadtbesichtigung, besonders freue ich mich auf ein Museum. Es wird bunt. Was für ein toller (bunter) Tag! So viele unterschiedliche Eindrücke, da fällt es wirkt schwer, alles in Worte zu fassen und die richten Bilder auszuwählen. Darauf habe ich mich ja besonders gefreut, mein Highlight des Tages: das ARoS Aarhus Kunstmuseum. Es ist eines der größten Kunstmuseen Nordeuropas und eines der meistbesuchten Kunstmuseen in Skandinavien. Spektakulär das „Your rainbow panorama“ und die geniale Aussicht über die Stadt. Und natürlich die Kunst, wie zum Beispiel die Skulptur Boy des australischen Künstlers Ron Mueck, 4,5 m hoch und 500 kg schwer. Aarhus, ich komme wieder!


20. Juni 2023
Tschüss Aarhus. Hallo Seeland. Weiter geht meine Reise nach Seeland, die größte Insel Dänemarks. Erstes Ziel, eine wunderschöne Kirche aus dem 14. Jahrhundert, die Odden Kirke, auf der dänischen Halbinsel Sjællands Odde. Meistens sind die kleinen Dorfkirchen in Dänemark weiß gestrichen, Odden Kirke bekam vor langer Zeit ein rotes Gewand. Niemand weiß genau warum, man vermutet, dass es einst ein Seezeichen war. Außen wie innen ein kleines Schmuckstück. Der Kontrast zu Aarhus könnte nicht größer sein. Nach einer Pause und einer weiteren Fahrt mit der Fähre, ist das Ziel für heute erreicht: Die Marina von Frederiksværk, eine kleine dänische Hafenstadt am Ostufer des Roskildefjords. Erstes Ritual, Kaffeebohnen frisch mahlen, Wasser kochen, den Duft und den frischen Kaffee genießen. Und was noch? Die Natur genießen und das Erlebte der vergangenen Tage Revue passieren lassen.



21. Juni 2023
Strandtag und einfach mal nix tun. Ein perfekter Platz hierfür ist Tisvildeleje Strand, am Ende vom charmanten Ort Tisvildeleje, zur Landseite umgeben vom fünftgrößten Wald in Dänemark. Noch ist nicht viel los, der Dicke steht in erster Reihe, Meerblick. Und das Beste: Keine Parkgebühren und sogar das Übernachten ist hier (noch) erlaubt.



22. Juni 2023
Ich bin total platt! Zum einen von einer langen Wanderung bergauf und bergab, zum anderen von der spektakulären Naturkulisse: Märchenwald trifft auf dänische Karibik. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. Manchmal hatte ich schon ein komisches Gefühl, nur ganz kurz… Denn auf meiner Wanderung bin ich KEINEM Menschen begegnet und ich hatte auch kein Funknetz. Nun bin ich wieder am Dicken, was für ein toller Tag hier am Møns Klint.



Eine bunte und abwechslungsreiche Reise geht zu Ende: (m)ein Fazit. Ich habe mich auf meiner Rundreise pudelwohl gefühlt. In knapp 14 Tagen und 2.000 gefahrenen Kilometern bleibt ein Gefühl der inneren Ruhe. Viele schöne Strände an Nord- und Ostsee, hübsche Ortschaften, naturbelassene Landschaften, tolle kulturelle Highlights und die Freundlichkeit der Dänen machen das Land für mich zu einem sehr liebenswerten Reiseziel. Bestimmt komme ich/kommen wir wieder!